Dienstag, 22. Dezember 2015

Handy als Low Cost 3D Drucker

Professor Jeng Ywan Jeng, Dean of the National Taiwan University of Science and Technology, hat einen 3D Printer entwickelt, der das Display eines üblichen Handys verwendet um damit flüssiges Harz zu einem 3D Objekt auszuhärten. 
Handy als 3D Printer Quelle: (c) 3dprintingindustry.com
Das Verfahren wird durch die Verwendung eines speziell hierfür entwickelten Kunststoffbehälter ermöglicht, der auf das Display aufgelegt wird. Das Licht des Displays durchdringt den Boden des Behälters und kann so jeweils eine Lage des flüssigen Harzes aushärten. Mithilfe einer einzelnen metallischen Z-Achse, wird das Objekt um jeweils einen Layer angehoben.

Es handelt sich hierbei also um eine Abwandlung des DLP Verfahrens, wie es beispielsweise Formlabs und andere Hersteller in ihren 3D Druckern anwenden, die jedoch einen lichtstarken Beamer als Lichtquelle nutzen.
Erstaunlich ist es, dass die geringe Lichtenergie eines Handydisplays ausreichen soll. Ob es auch mit OLED Displays funktionieren kann, bleibt allerdings offen. Auch dürfte das Harz sehr lichtempfindlich sein, um zu funktionieren. Das dürfte im Tageslicht schwierig handzuhaben sein. Das gezeigt Youtube Video jedenfalls wirkt wie eine Animation. Tolle Ideen in dem Bereich gibt es ja zuletzt zuhauf. Ob sie in der Praxis tatsächlich umsetzbar sind, muss sich aber erst noch zeigen.

Montag, 14. Dezember 2015

Adapter für induktives Printbed leveling trotz Glasplatte

Eine - wie ich finde - einfach-geniale Lösung für das Printbed Leveling hat ein User bei Thingiverse vorgestellt.
Verwendet man induktive Näherungsschalter wie beispielsweise den Induktive Sensor Detection Switch Controller NPN DC 6-36V LJ12A3-4-Z/BX LS4G den ich vor ein paar Tagen bestellt habe, stößt man auf das Problem, dass diese nicht auf das Glas der Druckplatte ansprechen. Näherungsschlater werden verwendet um den genauen Abstand zur Druckplatte zu messen und dann über eine Rückkopplung der Firmware, die Abweichung in der Z-Ebene als Korrekturwert an die Drucksoftware zurück zu geben.
Dazu wird die Z-Position dreier Punkte auf der Druckebene ermittelt, indem sich der Druckkopf mit montiertem induktiven Schalter so lange nähert, bis dieser Schalter aufgrund der gemessenen Veränderungen im elektro-magnetischen Feld auslöst.
Glas kann das leider nicht bewirken, daher muss das Druckbett aus Metall, wie z.B. Aluminium sein. Und nein - Alufolie unter die Glasplatte aufkleben funktioniert nicht.
Adapter für induktiven Printbed leveling Näherungssensor
Die Sensoren haben üblicherweise ein Messdistanz von 2 oder 4 mm, einige können aber auch auf eine Entfernung von 8 mm Metall detektieren.
Dass das Verfahren nicht mit der Glasplatte funktioniert, ist etwas ärgerlich, denn nicht jeder kann oder will sein bestehendes Druckbett austauschen.
Bei Thingiverse hat nun der User Paul_Delta die  (eigentlich logische) Lösung hierfür.

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss halt der Prophet zum Berg.

..oder so. Daher hat er eine 3D druckbare Konstruktion ersonnen, die einen gefederten Stift oder besser Nagel beinhaltet, der bei Kontakt mit der Glasplatte in Richtung des Näherungsschalters geschoben wird, so dass dieser dann irgendwann auslöst.
Das ganze wird als Adapter auf den Sensor vorne aufgedrückt.
Eigentlich verwässert diese zusätzliche mechanische Komponente die Messung etwas, aber durch die Federbelastung dürfte sich das in Grenzen halten. In jedem Fall werde ich das mal probieren.
Hier geht es zum Objekt der Begierde: http://www.thingiverse.com/thing:1195525
Nicht kapiert, oder von mir blöd erklärt? Hier gibt es ein kurzes Video zur Funktionsweise:


Wobei man sich auch die Frage stellen kann:
Warum nicht gleich ein mechanischer Endschalter?? ;-)

Dienstag, 27. Oktober 2015

Preise für Filament im freien Fall - was ist los im 3D Druck Business?

Nachdem nun die FDM 3D Drucker die magische Grenze von 300€ immer häufiger nach unten durchbrechen, ist auch Bewegung bei den Preisen für das Verbrauchsmaterial gekommen.
Zumindest in Deutschland kann man derzeit ABS, 1.75er Filament für runde 12€ das Kilo erwerben. Nun gut wir wissen natürlich, dass es beim Filament Unterschiede in der Qualität und Verarbeitbarkeit gibt, aber trotzdem: Zahlreiche Händler bieten derzeit 1 Kg ABS oder PLA für 14€-19€ inklusive Fracht die Rolle an.
3D Drucker Filament wird derzeit richtig billig angeboten. Und das obwohl die kalte, dunkle Bastlerjahreszeit bevorsteht..
Was soll man nun daraus schließen? Sind das alles Lagerabverkäufe, oder ganz normaler Preiskampf? Die Zeiten, in denen man jedenfalls 40€ und mehr für eine Rolle Standard Filament ausgeben musste sind wohl vorbei. Jetzt wird auch beim Verbrauchsmaterial nach Pennies gegraben.
Auffällig am 3D Drucker Markt sind ebenfalls die hohe Anzahl von Rückzügen aus der Unternehmensexpansion nach Europa. Damit verbunden viele derzeit zwar als vakant angebotene Stellen in der 3D Drucker Branche, diese sind aber leider längst nicht mehr aktuell. Formlabs beispielswiese, Hersteller eines Low-Cost 3D DLP Druckers scheint seine hochfliegenden Europapläne auf Eis gelegt zu haben. Trotz mehrfacher Nachfrage bei der deutschen Niederlassung und auch in der Zentrale in den USA erhielten wir keine Antwort auf die Fragen zu den einst ausgeschriebenen Positionen - sie werden scheinbar nicht mehr besetzt. Auch bei Stratasys mit seinen vielen Spin-Offs bzw. Tochterfirmen wurden in den letzten Monaten zwar Stellen im Mangement ausgeschrieben, dann aber doch nie besetzt. Eine geplante Niederlassung in München nie eröffnet. Personalvermittler berichten, Stratasys habe hier Rückzieher gemacht. Das Geschäft scheint also für viele Firmen nicht so zu laufen wie man sich das erhofft hatte. Jetzt kommt der Katzenjammer und Aufräumen ist angesagt.
Billigster Anbieter für FDM 3D Drucker Filament: Satte 10,90€ plus 2,95€ Versand.... 
Die Verlegung der EUROMOLD Messe von Frankfurt nach Düsseldorf in diesem Jahr dürfte der öffentlichen Wahrnehmung von 3D Druck zusätzlich geschadet haben. Die Berichterstattung war diesmal wesentlich dünner. Vielen Journalisten und Interessierten der (neue) Weg wohl zu weit. Vielleicht muss sich der neue Standort aber eben auch erst mal etablieren.
Preise für 3D Drucker sinken rapide. Verbrauchsmaterial ebenfalls. Große Hersteller besetzten Stellen und Niederlassungen nicht wie geplant - Ist der Hype um den 3D Druck jetzt erst mal ausgelutscht? Was meint ihr? 

Sonntag, 25. Oktober 2015

Printbed leveling mit Piezos

Eine - wie ich finde - interessante Alternative zu den bisherigen Printbed Leveling Systemen habe ich heute auf Thingiverse entdeckt.
Mittels unter dem Printbed angebrachter Piezos Elemente wird das Auftreffen der Nozzle auf das Heated Bed detektiert. ( Wir erinnern uns an den piezoelektrischen Effekt: Durch Ausüben eines Drucks auf die Piezokristalle wird eine proportionale Spannung erzeugt. Der Vorgang ist reversibel).
Leider liefert der User nur wenige Informationen zu Komponenten und allgemeinem Setup, ich habe daher mal nachfgefragt. Vielleicht kommt da ja noch was. Ansonsten kann man sich ja denken wie das funktionieren soll und muss halt Reverse Engineering betreiben. Interessant wäre es auch mal zu erfahren ob dieses "Messverfahren" bereits in der Firmware umgesetzt wurde. Vorteilhaft ist es in jedem Fall hinsichtlich des Aufwandes. Während für andere Bed Leveling Systeme das gesamte Haltersystem für das Hotend umdesignt (z.B. kapazitive Messsysteme)  werden muss, manchmal auch Servos notwendig sind (mechanische Leveling) kann man das Piezo Verfahren ohne Änderungen am Printhead umsetzen, was für Multiextruder und andere aufwändige Printheads eine wesentlich schnellere und billigere Umsetzung bedeutet.
Auf das rein optische, berührungslose Messverfahren mit Passermarken und Kamera, wie es bei SMD Automaten beispielsweise verwendet wird, warte ich aber bislang vergebens.
Hier geht es zu den Files auf thingiverse: http://www.thingiverse.com/thing:1091270

Dienstag, 29. September 2015

3D Drucker Preise im freien Fall

Waren es zu Beginn dieses Blogs noch die magischen 1000€, für einen brauchbaren FDM Drucker, die es zu unterbieten galt, liegen heute die Preise für gute gebrauchsfähige FDM Drucker mindestens 50% tiefer.
Ein Dual Extruder 3D FDM Drucker für kurze 399€
So ergibt ein kurzer - nicht repräsentativer - Blick auf Ebay, dass man heute nicht mehr als 300€ - 400€ für ein komplettes System ausgeben muss. Dabei sind sogar "professionelle" Anbieter wie Afinia oder XYZPrinting, die Geräte mit Gehäusen, CE Abnahme, Service und Support anbieten dabei.
Nehmen wir mal den ersten Treffer bei Ebay unter dem Suchbegriff "3D Drucker", den CTC Dual Extruder für sagenhafte 399€!
Ja richtig gelesen, ein Dual Extruder Drucker mit Heated Bed - also auch ABS geeignet und einem Bauraum von 150 x 225 x 150 .
Was gibt es da noch zu überlegen bzw. zu basteln? Der Anbieter kommt aus Berlin, also kein Zoll, keine Steuern. 3 Verkäufe in den letzten 24 Stunden - kein Wunder!
Aber auch weiter unten in der Liste finden sich einige Preiskracher.
Mittlerweile recht beliebt - der Prusa I3 Clon von Geetech
Zum Beispiel dieser chinesische Prusa i3 Clon, der aber von Bremen ausgeliefert wird und als Bausatz kommt - für schlappe 258€ oder alternativ per Preisvorschlag noch billiger!
Alles soweit dabei, was man für den Start braucht, wer mit der Werksqualität nicht zufrieden ist, geht halt zu Thingiverse und lädt sich sämtliche Mods der Welt runter. Das Gerät macht sogar einen halbwegs ordentlichen Eindruck. bei diesen Preisen sind wohl die Zeiten von 3D-Drucker-Selbstbau-Workshops für 999€ endgültig vorbei....
RichRap Delta - schöner kleiner Drucker der auch Nylon kann für 334€ als Bausatz
Lange musste ich nach einen Deltadrucker suchen, der unterirdisch billig ist, Geetech wildert auch hier und bietet ein Kossel/Rostock Mix für circa 350€ an, allerdings aus China. Also plus Versand, Zoll, Steuern und kostenlosem Stress am Zoll.
Den süßen RichRap gibt es aus dem Land des schlechten Essens für nur sagenhafte 334€ ! Da könnte man doch schwach werden. Zudem betragen die Frachtkosten schlappe 9€ und Großbritannien ist ja wohl noch Mitglied in der EU, somit dürfte der Importstress überschaubar bleiben. Allerdings wird er als Bausatz geliefert, netterweise mit Autoleveling.

Auf der Suche nach weiteren Schnappern fiel sogleich dieses Kleinod ins Auge:
SLA Drucker für 20€ mit "empfindlichen Harz"(sic) - da hat wohl der Anbieter zu viel geharzt..

Ein SLA Drucker unter 100€ - das müsste eigentlich machbar sein, viel Technik steckt in dne Dingern ja nicht drin. Aber ein SLA Drucker für 20€? Aus China? 90€ Versand? Da hat wohl mal wieder einer die falsche Übersetzungssoftware verwendet. Leider hat der Anbieter bislang 0 Bewertungen, sonst hätte man sich den Spaß per Paypal mit Käuferschutz ja mal gönnen können und schauen,was da tatsächlich geliefert wird...

Summa summarum, wird es eng für Anbieter wie Makerbot, Ultimaker, German RepRap und Konsorten. Die Zeiten der hohen Gewinnmargen für kleine Drucker sind wohl für immer vorbei. Wer jetzt als Hersteller keine herausragenden Alleinstellungsmerkmale besitzt, der kann in dem chinesischen Getümmel schnell untergehen. Für den Einsteiger ist die Entwicklung erfreulich. Er bekommt für deutlich unter 500€ voll einsetzbare 3D FDM Drucker, die zudem auf dem neusten Stand sind.
Wer noch nicht weiß, was er unter dem Weihnachtsbaum gerne stehen hätte, findet in den nächsten Wochen massig günstige Angebote, die auch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten!

Sonntag, 20. September 2015

Für Putin wird es jetzt ganz finster!

Endlich mal wieder ein gutes Beispiel dafür, wozu doch 3D Drucker sinnvoll eingesetzt werden können. Herr Putin als Buttplug ist eine erstaunlich lebensecht gestaltete Skulptur eines US 3D Designers, der damit ein Zeichen, gegen die Schwulen Politik des russischen Präsidenten setzen will. Das Objekt ist im Sanddruckverfahren in Vollfarbe ausgeführt und überzeugt mit lebendigem Gesichtsausdruck und vielen liebevoll ausgeführten Details. Allerdings fehlen der Büste (noch?) die Arme.


Jetzt frage ich nur, was ein Buttplug ist? Egal, hier geht es zur Bestellseite bei shapeways: http://shpws.me/Cm39

Montag, 29. Juni 2015

Reparatur eines heated beds beim DaVinci AIO

Wie bereits zuvor berichtet, hat die Glasplatte meines DaVinci AIO von XYZPrinting den Geist aufgegeben und ist zersprungen.
Nachdem ich einen Tag etwas Zeit freischaufeln konnte, hatte ich nichts besseres zu tun, als den dritten Patienten in meinem 3D Drucker Park zu versorgen.
Hier als Bildershow nun die Reparaturschritte, Rückschläge und Erfolge.
Warum der ganze Stress? Alternative wäre den gesamten Drucker einzusenden, was angesichts des Gewichts und der ungewissen Dauer nicht gerechtfertigt erschien. Letztlich ist ja nur die 0815 Glasplatte kaputt.

Ablösen des heated beds

Hierfür benötigt man einen Torx Schraubendreher. Die vier Torxschrauben sind gleichzeitig die Befestigung für die Kalibrierungskontakte. Es lösen sich zwei blaue Kabel, die der Kalibrierung dienen und ein Stecker der den Thermofühler mit dem Controller verbindet. Falsch machen kann man bei der Montage Demontage des heated beds eigentlich nichts.
Den Anschluss der Heizfolie wollte ich nicht ablöten. Man kann ihn wohl am Controller auch abklemmen und dann das ganze Bett heraus nehmen. In meinem Fall war das nicht nötigt. Um an den Controller zu kommen muss man das Gehäuse des DaVinci öffnen. Ich probiere es erst mal so.



Ablösen des aufgeklebten Thermoheizelements

Zunächst die schlechte Nachricht: Die Glasplattte beim DaVinci ist mit einer Heizfolie fest verklebt.
Davon lasse ich mich natürlich nicht abschrecken und sondiere meine Möglichkeiten. Statt mit Verdünner/Aceton die Klebeschicht aufzulösen entschliesse ich mich die Heissluftpistole anzuwerfen und bei ca. 150 C° mal zu schauen wer am längeren Hebel sitzt. :-)))


 Wie man sieht, gibt die Folie nach. Aber Vorsicht: Zahlreiche Glassplitter müssen noch per Hand abgezogen werden. Am besten eine Zange und oder schnittfeste Handschuhe benutzen

 Die letzten Reste werden mit Kältespray heruntergekühlt, um dem Kleber der Folie die Kraft zu nehmen. Manche feine Splitter fallen ab, manche werden dann per Pinzette abgelöst.

Ei Ei, wo kommt denn das PEI her?

Eine Dauerdruckplatte aus PEI durfte auch noch in einer der zahlreichen Kisten hier ein trostloses Dasein fristen (Danke an Maik vom  Hackerspace FFM für das Muster!). Warum also nicht mal PEI direkt auf die Heizfolie dengeln?
Die gute Nachricht : Es klebt!

Sieht nicht mehr schön aus, erfüllt aber seinen Zweck: Das "neue" heated bed mit aufgeklebter PEI Platte von unten.

Da die PEI Dauerdruckplatte einige mm dünner als die ursprüngliche Glasplatte ist, musst hier an den Haltern etwas untergelegt werden. Ich habe aus einer Silikonmatte für den Backofen meiner Frau geplündert. Hält. Verträgt die Hitze und sorgt für Grip auf der rutschigen PEI Platte.


Leider erwies sich die PEI Platte als wenig guter Haftgrund: Warping wohin das Auge blickte. So habe ich dann letztlich Aceton mit einem Hauch ABS angerührt (ca. 50:1) und auf die PEI Platte gepinselt.
Nun war das Warping weg, der Print hält aber auch bombenfest. Ja, ich weiß: Das Bepinseln mit ABS Juice ist eben gerade NICHT Sinn und Zweck einer Dauerdruckplatte. Aber es war schon spät in der Nacht und irgendwann wollte ich dann doch mal zu Potte kommen.

Zeitaufwand: Mechanik (Platte lösen, Glassplitter ablösen, neue Platte einsetzen etc.) ca. 1 Stunde
Kalibrierung: Ca. 3(!) Stunden. Dies beinhaltet zahlreiche mechanische Anpassungen. So war die PEI Platte zu groß und musste zugesägt werden (Baumarkt) und sie hing in der Mitte durch, so dass hier ebenfalls mit mehreren Lagen Silikonmatte aufgefüllt werden musste.

Letztlich sollte man wohl lieber wieder eine Glasplatte verwenden, wobei diese thermisch wesentlich stabiler sein sollte. Besser wäre wohl eine ALU-PEI Dauerdruckplatte. Dies würde mehrere Probleme auf einmal lösen. Das Glas des heated bed kann nicht mehr zerspringen, es hängt nicht durch und das Warping bzw. zu feste Haften bei DaVinci wären dann vorbei...
Mal eine Anregung an die Leute von XYZPrinting: Schau euch mal Alu Dauerdruckplatten an!

Super Vorteil: Kurze Aufheizzeit!

Durch die Verwendung der PEI Platte sinkt die Aufheizzeit auf ca. 2 Minuten aus dem Kaltstart! Das ist top, denn zuvor war sie mindestens bei 7-8 Minuten. Auch die Abkühlzeit sinkt drastisch, so dass der Drucker insgesamt wesentlich schneller Aufträge abarbeiten kann.

Und wer DDP herstellt, oder Erfahrungen damit gesammelt hat, gebt doch mal etwas Feedback, gerne auch Links zu Shops etc.

Samstag, 27. Juni 2015

Neuer Delta mit ungewöhnlichem Design

Dieser Delta hier ist mir heute ins Auge gesprungen. Statt fester Rods, die immer ein Ärgernis und Problem beim Kalibrieren sind, hat dieser RepRapper LoboCNC hier Angelschnur verwendet. Da es etwas schwierig zu erklären ist schaut man sich am besten die Bilder mal an und liest den Thread dazu.
Ich gestehe, dass ich mir so etwas auch mal ausgedacht, aber nicht zu Ende designet habe und daher natürlich eine Schwäche für die Idee habe. Warum sollte man das so machen? Weniger (teure) Teile = günstiger in der Herstellung = bessere Chancen am Markt wenn es einfach mal billig sein soll oder muss. Ob es dann genauso präzise und zuverlässig ist, wie die konventionellen Aufbauten muss sich noch zeigen. Aber egal: Die Idee hat Potential und ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass in den Deltas noch der ganz große Durchbruch steckt, da man hier auf viele Komponenten wie Gewindestangen, Lager etc. verzichten kann.
Also nicht gleich abwinken, sondern sich erst mal damit auseinander setzen. Die Idee scheint mir ganz gut zu sein.

Dienstag, 16. Juni 2015

Online Vasen Wizard für 3D Drucker


Picture of Online Vase Creator Tool
Vasen finde ich allgemein recht langweilig als Druckobjekt. Bislang hatte ich dafür keine vernünftige Verwendung. Dieses Online Tool ist aber recht bemerkenswert. Es erlaubt eine parametrische Erstellung von Vasen und somit ein Höchstmaß an Individualisierung.

Unter http://www.thingiverse.com/thing:254131 findet sich der Link zur Website. Die Anwendung läuft im Browser und benötigt Javascript.
Einfach mal ausprobieren!

Billiger DLP 3D Drucker für unter 80€

Naja, wie das immer so ist, vermutlich doch nicht ganz so billig, aber eben fast.
Auf Instructables findet sich derzeit eine Bastelanleitung für einen DLP Drucker der weniger als 100 US$ kosten soll.
Vogel auf Münze - bekommt so kein FDM Drucker hin
Das recht wackelige Konstrukt liefert erstaunlich filigrane und gute Ergebnisse. Siehe Abbildungen.

DLP 3D Drucker benutzen einen Beamer, der das Objekt schichtweise auf ein lichtaushärtendes Harz abbildet. Das Ganze ist ja nun recht bekannt und erprobt. Die Harze sind je nach Anbieter etwas unverschämt teuer, aber da tut sich im Augenblick einiges aufgrund des entstehenden Wettbewerbs.

Turm aus Billig 3D DLP Drucker.
Wendeltreppe innen ist sogar dargestellt.
Zum Gerät selbst: Gebraucht wird der Beamer (Ebay), ein Arduino, ein Steppermotor z.B. Nema 17 und eine einzelne Gewindestange, da das Gerät ja nur eine Achse(Z) benötigt. Das Drumherum kann man alternativ auch lasern, laubsägen oder mit dem FDM Drucker ausdrucken. Wie gesagt, das hier gezeigte Gerät wirkt erst mal übel verbastelt,  die Drucke aber sehen besser aus als bei  jedem +1000€ Ultimaker. Scheint mir ein Projekt für den kommenden Herbst zu sein..

Billiger 3D DLP Drucker im Selbstbau -
Sieht übel aus. druckt aber sehr gut!


Hier der Link zu Bastelanleitung: http://www.instructables.com/id/Chimera-60-DLP-resin-3d-printer/

Operation gelungen - Patient tot

Nach rund 200 Betriebsstunden hat ein 3D Druck einer Apple Watch Docking Station, der Glasplatte auf dem heated bed des XYZPrinting Davinci AIO das Leben ausgehaucht. Ich hatte zwar schon auf Youtube davon gehört(!) konnte es aber eigentlich nicht glauben. Die Glasplatte sprang beim Ablösen des sehr großflächig aufliegenden Teils einfach kaputt. Und Nein: Ich habe den Druck über Nacht abkühlen lassen und auch erst mal alles Mögliche versucht um ihn schonend abzulösen. Haftuntergrund war etwas ABS Lösung. Vermutlich hat sich der Druck jedoch in feine Kratzer auf der Glasplatte gekrallt und so beim Abkühlen eine unlösbare Verbindung erzeugt. Reste des Glases hingen auch noch unten an dem Druck. Die konnte ich mittels Kältespray zum Abplatzen bewegen.
Geplatzes Druckbettglas bei DaVInci AIO nach Ablöseversuch
Da ich hier noch eine unbenutzte IKEA Fliese herumliegen habe, werde ich mich in den nächsten Tagen daran machen, die geplatzte Scheibe zu ersetzen. Angeblich soll sie aber auf die Heizplatine geklebt sein, was schon mal kniffelig werden dürfte. Zudem stellt sich die Frage ob die Bedtemperatur dann noch korrekt erfasst und geregelt werden kann.
Das Platzen der Glasscheibe ist ein bekanntes Problem bei den DaVinci Druckern, es passiert scheinbar nur bei großflächigen Drucken.

Donnerstag, 14. Mai 2015

Billiger 3D Drucker von XYZPrinting jetzt lieferbar

XYZPrinting hat den bereits letztes Jahr angekündigten Desktop 3D Drucker "Junior" jetzt lieferbar. Das komplett aufgebaute und eingestellte Gerät fällt zunächst einmal durch sein aggressives Pricing von 399€ positiv auf. 

Amerika du hast es gut..

Billiger gibt es ihn wie so oft aber in den USA, dort wird er für 349 US$ angeboten, was beim derzeitigen Wechselkurs ca. 305 € entspricht. Allerdings wird in den USA je nach Bundeststaat nochmals die dortige Mehrwertsteuer fällig, so daß effektiv der Kaufpreis bei umgerechnet rund 360 € liegen dürfte. Aber was soll´s: Wer den deutschen Preis nicht zahlen will, kann ja auswandern..
Zurück zum Drucker: Das Gerät kommt in einem neu designten gefälligen Gehäuse daher, wohl auch da es etwas kompakter und leichter ausfallen musste.
Der XYZPrinting Junior druckt  mit PLA Öko Plastik
Gegenüber den bisherigen FDM 3D Druckern weist es einige konstruktive Unterschiede auf. So ist das Hotend mit einem Schnellverschluß ausgestattet. Das mag ein Zugeständnis daran sein, dass der Junior ausschliesslich für PLA konzipiert ist, daher vermutlich auch nicht über ein Heated Bed verfügt. Angaben hierüber gibt es nicht, jedoch weist der niedrige Energieverbrauch von maximal 75 Wattt darauf hin.
Der Druckbereich beschränkt sich auf 15 x 15 x 15 cm, was jedoch für die meisten Aufgaben vollkommen ausreichend sein dürfte. Vorteil ist hier wieder das geschlossene Gehäuse und der fertige Aubau - Fertiggeräte zu diesem Preis sind bislang eine Seltenheit, die meisten vergleichbaren liegen bei mindestens 500€ bis 1000€. 

Alles im Lot

Ein Kalibrierung sei bei dem Gerät nicht mehr notwendig - ein Kritikpunkt bei den bisherigen Geräten, da die Kalibrierung etwas fummelig ist. Ob der Drucker jedoch über eine Autolevel Kalibrierung verfügt, oder beispielsweise die mechanische Auslegung diese Aussage rechtfertigt, lässt sich bislang nicht in Erfahrung bringen.
In jedem Fall richtet XYZPrinting sich mit dem Gerät ganz klar wieder an die blutigen Anfänger, Privathaushalte, Schulen und Labor die nur gelegentlich mit einem 3D Drucker arbeiten.

Alles im grünen Bereich

Der niedrige Stromverbrauch und die Beschränkung auf den biologisch kompostierbaren Öko Kunststoff PLA geben dem System ein zeitgemäßes ökologisch-korrektes Familienimage. PLA wird aus Maisstärke gewonnen und ist unter optimalen Bedingungen kompostierbar. Seine Materialeigenschaften unterscheiden sich jedoch erheblich von z.B. ABS oder Nylon. Es erweicht bereits bei rund 60 C° was allerdings sein einziger Schwachpunkt ist. Mechanisch ist es wesentlich härter und stabiler als ABS, es ist unempfindlich gegenüber Lösungsmitteln und eignet sich aufgrund der Härte für Bauteile wie Zahnräder sogar besser als ABS.

Wie immer bietet XYZPrinting den Junior nur mit der hauseigenen Softwarelösung und dem eigenen Filament an. Diesmal spricht man von NFC Tags die es dem Gerät ermöglichen das eingelegte Filament zu erkennen und die Parameter für den Druck entsprechend einzustellen. Der Nachschub erfolgt diesmal in Form von reinen Spulen ohne Gehäuse wie bei den großen Da Vinci Brüdern. Das ist etwas schade, denn der Aufpreis für das klimatisch und staubfrei geschütze Filament (aktuell 11 Farben) war eigentlich ein Schnäppchen.
Die Auflösung des Druckers von 100 micron, Düsendurchmesser (0,4mm) und weitere Druckparameter entsprechend denen der anderen Geräte, so daß man die hinsichtlich der Druckqualität von vergleichbaren Ergebnissen ausgehen darf.

Sonntag, 10. Mai 2015

Multicolor drucken mit jedem 3D FDM Drucker

Multimaterial und Multifarbfähigkeit waren zwei Fähigkeiten, die in meinem Buch "3D Drucker: Business & Technik" als Zukunfsttrends für die nächsten 5 Jahre voraus gesagt wurden. Bislang tut sich die RepRap Community aber schwer, mehr als die üblichen Dual Extruder findet man selten. Die Probleme liegen in dem hohen Gewicht des Multi-Printheads und der Abstimmung zwischen den einzelnen erforderlichen Düsen. Aber es geht auch anders!
Eine Kickstarter Aktion wirbt derzeit mit einem recht interessanten Konzept für den Mehrfarbendruck. Statt eines aufwändigen Extruders werden die Farben vor dem Zuführen in einem Mixer nach Länge vermessen und farblich getrennt gesplict. Hierdurch entsteht ein durchgängiges Filament mit Farbabschnitten oder verschiedenen Materialeigenschaften. Der entscheidende Vorteil: Dieses System funktioniert ohne jegliche Änderungen am Drucker. Es können also alle Typen, Hersteller oder Selbstbauprojekte wie RepRap damit aufgerüstet werden. Der Preis liegt mit ca. 850 CAD zwar recht hoch, dürfte aber dennoch gerade für Markengeräte interessant sein, da man hierdurch keine Garantie gefährdet und keine Bastelleien notwendig sind.

Neben der angesprochenen Möglichkeit, bis zu 4 Farben zu mixen, kann man natürlich auch komplexe Objekte mit unterschiedlichen Materialeigenschaften in bestimmten Zonen verwirklichen, Beispielsweise eine druckbare Taschenlampe durch die Verwendung von leitfähigem und nicht-leitendem Filament, oder ein Mix aus fest und fleiblem Material.
Hier nochmals ein Video zur Verdeutlichung des Funktionsprinzips:

Hier der Link zum Kickstarter Projekt: http://kck.st/1d4CnBa

Sonntag, 26. April 2015

Mini Delta 3D Drucker für 160€

Auf Kickstarter gibt es eine derzeit sehr erfolgreiche Kampagne für den TIKO 3D Delta Minidrucker.
Das Gerät verfügt über ein Gehäuse, das gleichzeitig als Führung für die drei Achsen des Deltas dient. Dadurch spart man natürlich viel Platz, Komponenten und somit Geld. Nebenbei sieht der Drucker auch noch ganz gut aus. Early birds konnten das Gerät sogar für 99 US$ erwerben, was zeigt welches Potential noch in der simplen Lösung steckt. Der Antrieb erfolgt direkt, die Motoren werden also mittransportiert.
Auf der Oberseite des Druckers befindet sich ein Fach für das Filament. Versprochen wird die Verarbeitung von: 
  • ABS
  • PLA
  • Nylon
  • HIPS
  • ..more(?)

Auch hinsichtlich der Software hat sich das Team etwas einfallen lassen. Der Zugriff auf den Tiko erfolgt wireless über das Smartphone, die Cloud usw. Also bequem und auch aus der Ferne.


Wer sich beeilt, bekommt noch einen Tiko für derzeit immer noch günstige 179 US$. Ausgeliefert wird laut Anbieter ab Herbst 2015. Von den avisierten 100.000 US$ sind bereits 2.5 Mio US$ (Stand heute) eingeworben. Der Tiko wird also in Serie gehen.
Hier der Link zur Kampagne des billigen 3D Delta Druckers:
https://www.kickstarter.com/projects/tiko3d/tiko-the-unibody-3d-printer?ref=category_popular

Samstag, 25. April 2015

Hotend mit variablem Nozzledurchmesser

Auf der folgenden Kickstarter Kampagne wird eine xHead genannte Lösung vorgestellt, die es dem Anwender erlaubt, den Durchmesser der Printdüse stufenlos ab 0,06mm zu verstellen. Hierzu wird eine konische Nadel durch die Düse geführt, die abhängig von ihrer Position den Auslass verengt oder erweitert. So gesehen ähneln der Ansatz einem schlichten Nadel-Schwimmer Vergaser.
Hotend mit variablem Auslass
Interessant würde diese Lösung dann vor allem, wenn die Slicing Software dieses Feature unterstützt und die Düsenverstellung motorisiert wäre. Dann liessen sich Objekte schneller drucken, da man die Bahnen mit dem jeweils maximalen Düsendurchmesser abfahren könnte und bei feinen Details den Auslass wieder verringert. 
Ob das Ganze in der Praxis wirklich so funktioniert muss sich noch zeigen. Ab 45 CAD plus 10 CAD Versand ist man jedenfalls dabei und kann sich selbst ein Bild machen.
Hier der Link zur Kickstarter Aktion:

Dienstag, 17. März 2015

Druckfehler Tutorial: Fehler im Toplayer


Im Toplayer finden sich manchmal Artefakte, Defekte und Fehler, die sich sonst im übrigen Druck nicht oder nur selten wieder finden.
Die Ursache kann der stark verkleinerte Querschnitt im Vergleich zum Gesamtobjekt sein, den Toplagen üblicherweise haben.
Eien Pyramide druckt man ja üblicherweise mit der Spitze oben und der Grundfläche unten. Im Laufe des Druckvorgangs sinkt also der Objektquerschnitt und somit die abzufahrenden Strecken.
Rechenbeispiel:

Ein Auto bewegt sich zum Zeitpunkt t_1=0\,\mathrm s mit einer Geschwindigkeit von v_1=10\,\mathrm{\tfrac{m}{s}} im Vergleich zur Straße (das sind 36 km/h). Zehn Sekunden später, zum Zeitpunkt t_2=10\,\mathrm s besitzt es eine Geschwindigkeit von v_2=30\,\mathrm{\tfrac{m}{s}} (das sind 108 km/h). Die durchschnittliche Beschleunigung des Autos ist dann:




Dieser Wert der Beschleunigung bedeutet, dass die Geschwindigkeit des Autos pro Sekunde um 2 m/s (also um 7,2 km/h) zunimmt. (Wikipedia: Beschleunigung)


Da V= s/t ist, ist klar, dass bei kleinerer zurückzulegender Strecke s, die durchschnittliche Beschleunigung a höher und die zur Verfügung stehende Zeit t für das Abfahren der Strecke niedriger ausfallen muss um die durch den Slic3r vorgegegbener Endgeschwindigkeit erreichen zu können. 
Bei wesentlich höherer Beschleunigung, besteht jedoch die Gefahr, dass der Extruder das notwendige Material nicht mehr schnell genug nachfördern kann. Es entstehen dann Defekte (Löcher oder Material Ansammlungen oder beides).
Einfluß nehmen kann man im Slic3r auf diese Faktoren entweder global, indem man die gesamte Druckgeschwindigkeit reduziert, bis auch auf dem Toplayer keine Fehler mehr auftreten, oder selektiv (aber nur mit begrenztem Umfang) durch die beiden Einstellungen:
(Anmerkung: bei Bild 1 ist fälschlicherweise die Einstellung External Parameters markiert, es geht aber um Small Perimeters!)

Speed->Small Perimeters
Speed->Top solid Infill

Bild 1: Leider ist die Vorgabe, wie groß ein Small Perimeter ist, festgelegt (Radius 6.5 mm)

Bild 2: Einstellung beeinflußt nur die äußeren, sichtbaren Toplayer
Wem das alles noch zu schulbuchmäßig war, hier eine grafische Darstellung des Themas:
Wie man an obiger Grafik erkennen kann, hängt die aktuelle  Beschleunigung des X/Y Achsen Systems von der voreingestellten maximalen Beschleunigung, der Druckgeschwindigkeit, aber auch von der abzufahrenden Strecke ab.
Bei der ersten Linie hat der Extruder im Vergleich zur unteren roten Linie eine doppelt so lange Wegstrecke um die maximalen 100 mm/s zu erreichen.
Im unteren Fall muss er doppelt so stark beschleunigen um am Ende der Strecke ebenfalls auf den Wert von 100 mm/s zu kommen. Je kürzer die Strecke also ist, desto mehr beansprucht sie die Förderfähigkeit des Extruders. Bei sehr kurzen Wegen kann es also zu Problemen mit dem Nachschub kommen, da der Extruder sich sehr schnell vom Startpunkt weg bewegt und das zu fördernde Material nicht schnell genug durch die Düse gepresst werden kann. Ob das nun mechanisch scheitert (durchdrehen des hobbed bolt) oder notwendige Temperatur nicht schnell genug nachgeregelt werden kann - oder beides zusammen sei mal dahin gestellt. Die Versuchung, die Arbeitstemperatur zu erhöhen ist natürlich da, aber dieser Vorgang spielt sich im Berecih von Millisekunden ab, daher dürfte eher die Mechanik versagen und ein höherer Anpressdruck an das Filament dürfte eher Wirkung zeigen. Soweit die Theorie.

Zusammenfassung:

Um Überhänge und Brücken und Umkippen zu vermeiden, werden die meisten Objekte so beim Druck ausgerichtet, dass sie unten einen größeren Querschnitt (und damit auch längere Fahrstrecken) haben als weiter oben an der Spitze. Extrembeispiele sind der Eiffelturm oder eine Pyramide.
Daher nimmt gegen Ende des Drucks die Beschleunigung des X/Y Koordinatensystems stark zu. Das kann man auch optisch und akustisch feststellen. Diese starken Beschleunigungen können Ursache für Druckfehler durch Fadenabriß in oberen Layern oder kleinen Strukturen in unteren Layern sein.
Das "Problem" ist ein Softwarethema und kann durch intelligente Algorithmen gelöst werden. Derzeit stehen nur einige Einstellungen zur Verfügung, die helfen können. Als letze Maßnahme ist eine (erhebliche) Herabsetzung der Druckgeschwindigkeit(en) eine Lösung, allerdings zu Lasten der Druckzeit.
Allerdings gibt es beim RepRap FDM Drucken keine einfachen Lösungen, da viele Probleme vielschichtig sind und multiple, sich gegenseitig beinflußende Ursachen haben können. FDM ist ein komplexer Regelkreis, bei dem es in Extremfällen passieren kann, dass unbedenkliche Prozeßparameter, wie beispielsweise die Drucktemperatur, mechanische Schwingungen oder deren Resonanzen, das Filament selbst und andere Effekte lawinenartig so starken Einfluß auf das Ergebnis haben, dass man beim Verstellen einer Größe, andere Parameter so beeinflußt, dass neue Probleme auftauchen. Die Ausführungen hier sind also ein Ansatzpunkt, müssen aber nicht generell und universell die Lösung schaffen. Dies zumal jeder RepRap Drucker anders aufgebaut ist.

Test und Kalibrierobjekte zum Problem:

Hohle Pyramide. Insbesondere die letzten Lagen auf Defekte kontrollieren! Bestimmte Fehler an der Spitze könne auch an einer zu geringen X/Y Riemenspannung oder losem Extruder , so wie Z-Wobble liegen.

http://www.thingiverse.com/thing:29429

Stufenpyramide. Niedriger Infill (wegen Dauer und da interne Qualität nicht wichtig ). Mit hohem Tempo starten. Oberen Bereich vermessen und kontrollieren.
http://www.thingiverse.com/thing:628023

Würde mich freuen, wenn ihr mal eure Druckergebnisse hier postet und erzählt ob die Änderungen der o.g.  Einstellungen etwas gebracht haben.

Hinweis: Dies ist ein Ausschnitt aus dem kommenden RepRap Praxis Handbuch. Registrierte Leser des Blogs können es kostenlos und vorab als ebook erhalten. Links zum Newsletter oder Google+ gibt es am rechten Rand. Also, ab geht´s! 

Montag, 16. März 2015

XYZPrinting Da Vinci AiO - ein Erfahrungsbericht


Seit 4 Wochen arbeite ich mit dem Da Vinci AiO im Härtetest. Nebenher betreibe ich einige RepRap 3D Drucker (Rostock, Prusa I3, One-Up), die ich selbst gebaut habe. Den AiO habe ich letztes Jahr auf einer Messe gesehen und mit einer gehörigen Portion Skepsis betrachtet: Kann ein relativ billiges Fertiggerät aus China wirklich zuverlässig funktionieren und brauchbare Qualität erzeugen?

Der Hersteller

Die Geräte des chinesischen Herstellers XYZPrinting basieren auf einem Plattformsystem, bei dem es verschiedene Ausbaustufen gibt. Der Grundaufbau der Geräte ist jeweils gleich und sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch unterschiedliche Optionen. So gibt es bislang neben dem Basismodell eines mit Dualextruder oder eben wie beim AiO einem 3D Scanner. XYZPrinting hat sich zum Ziel gesetzt, die vielen potentiellen Anwender zu gewinnen, denen bisherige 3D FDM Drucker zu kompliziert und auch zu teuer waren. Aus diesem Grund wurde die Software stark vereinfacht und einige Funktionen wie der Filamentwechsel oder die Kalibrierung des Druckbetts teilweise automatisiert. XYZ Printing ist ein großer chinesischer (Papier) Druckerhersteller und verfügt daher über die Erfahrung und die Anlagen um einen 3D Drucker in industrieller Bauweise herzustellen. Die Da Vinci Drucker sind in den USA wo sie zuerst erschienen bereits heute Marktführer bei den Geräten unter 1000€. Es gibt mittlerweile eine große Community im Netz, die mit Tipps, Tricks und Hacks den Anwender unterstützt.

Lieferumfang

Der Da Vinci kommt mit allem daher was man so zum Drucken braucht. Ein paar kleine Werkzeuge wie eine Messingbürste, ein Prittstift um das Druckbett anzurauhen und anderer Schnickschnack, den man getrost in jedem Baumarkt finden würde. Mitgeliefert wird eine Filamentkassette mit 600g weißem ABS. Die Anleitung ist gedruckt, bunt bebildert und auf Deutsch. Nach dem Entfernen der Transportsicherungen und dem Erstkalibrieren des Druckbetts (muss nicht sein) kann man sofort loslegen.

Die Software

Der DaVinci arbeitet mit einer proprietären Softwarelösung (XYZware), also nicht von Haus aus mit Open Source Lösungen wie Repetier Host etc, beinhaltet aber wohl einen Repetier Kern.
Der spartanische Slicer des Da Vinci erfüllt seinen Zweck
Die Einstellmöglichkeiten sind stark beschränkt. So kann man die Arbeitsgeschwindigkeit nur in Stufen von „langsam“ bis „schnell“ und die Qualität in vier Stufen von „normal“ bis „hervorragend“ wählen. Ein kleines erweiteres Menü erlaubt dann beispielsweise die Einstellung der Layerhöhe.
Was sich zunächst etwas enttäuschend anhört, hat sich in der Praxis gut bewährt. Unabhängig von den Einstellungen war kein Druck jemals schlecht oder undruckbar. Für den Alltag spart die minimalistische Software somit sogar Zeit und Kopfschmerzen beim Finden der optimalen Parameter. Man kann einen Unterbau festlegen ("Raft") für Objekte die nicht gut halten, eine automatische Stützkonstruktion erzeugen lassen, die sich im Test auch als sehr gut und gut wieder entfernbar erwiesen hat und einige andere Parameter einstellen. Hin und wieder begrüßt die Software den Anwender in holprigem Deutsch oder mit chinesischen (oder japanischen?) Schriftzeichen. Das bleibt aber eher die Ausnahme und kann durch Updates natürlich verbessert werden.
Nach dem Slicen erhält man noch ein paar Infos zum bevorstehenden Druck
Hin und wieder will das System auch die Druck Software oder die Firmware aktualisieren. Dies funktioniert reibungslos und geht schnell. Es gibt allerdings Berichte im Internet, dass die Software hierbei "Nach Hause" telefoniert und womöglich Angaben zu dem Gerät ungefragt überträgt. Das tut zwar keinem weh, viele andere Hardwaregeräte tun dies mittlerweile auch,  aber es sollte - sofern es zutrifft dann nur mit Einverständnis des Benutzers geschehen.

Zum Drucker:

Der da Vinci verfügt über eine XYZ Brot und Butter Mechanik, vergleichbar der des Ultimakers. Es gibt ein beheizbares 200 x 200 mm großes absenkbares Druckbett mit Glasauflage und eine Innenbeleuchtung. Es konnten im Laufe des Tests keinerlei Defekte oder Ermüdungen festgestellt werden. Alle Baugruppen sind aus solidem Metall oder Kunststoff. Wem etwas nicht gefällt oder wem ein Teil kaputt geht, kann mittlerweile fast alle Ersatzteile bei Thingiverse finden, diese kostenlos herunterladen und sich somit den Rückversand zum Anbieter ersparen oder den Drucker sinnvoll aufrüsten.
Der Drucker verfügt über ein allseitig geschlossenes Gehäuse – was beim Arbeiten mit verflüssigtem Kunststoff aufgrund entstehender Dämpfe und heißer Baugruppen im Inneren gut für die Gesundheit ist und Kinder davon abhält hinein zu greifen. Allerdings ist das Gehäuse mit einigen Durchbrüchen versehen, also nicht 100%ig dicht. Wer da wegen Dämpfen Bedenken hat, kann die paar Schlitze jedoch abkleben oder anderweitig schließen.
Der Drucker kann zwar laut Datenblatt ABS und PLA, jedoch wurden PLA Filamente weder vom Hersteller angeboten noch waren sie auf dem Markt verfügbar. Das mag daran liegen, dass PLA und ABS eigentlich unterschiedliche Hotends benötigen, damit sie nicht verstopfen. Wer ABS kann will aber nie wieder zu PLA zurück. ABS sieht im Ergebnis besser (da glatter) aus, es ist im Gegensatz zu PLA temperaturbeständiger (PLA erweicht schon um die 60°) und PLA wird mit allen nur erdenklichen Zusätzen verkauft (elastisch, leuchtend,elektrisch leitend ) so dass man hier der Düse einen Bärendienst tut, da die Zusätze als verschmorte Schlacke mit der Zeit jedes Hotend zusetzen und die Düse verstopfen.
Der Da Vinci AiO in meiner Frickelbude..
Negativ: Der Drucker ist recht laut. Zumindest unter den Drucker sollte man eine dämmende Matte o.ä. platzieren. Die lauten Laufgeräusche können evtl. mit IGUS Kunststoff Gleitlagern und anderen Mitteln gedämmt werden. Auch eine Innendämmung des Gehäuses wäre machbar.
Auch die Lüfter sind zu laut und dröhnen in jeder Situation fast mit voller Lautstärke.
Trotz des nur teilweise geschlossenen Gehäuses dringt kein ABS Geruch nach draußen.
Das Wechseln des Filaments ist als Funktion im Drucker integriert und funktioniert recht reibungslos. Auch die halbautomatische Druckbettkalibrierung ist eine nette Funktion. Leider arbeitet sie nicht immer zuverlässig und die Einstellung über drei Schrauben ist etwas fummelig. Hier ist noch Verbesserungspotential.
Ansonsten wird der Drucker am USB Port des PCs schnell und sicher erkannt. Hat man einen Druckauftrag abgesendet, speichert der Drucker ihn auf einer integrierten SD Karte im Drucker zwischen, so dass man die Drucksoftware verlassen und das USB Kabel abziehen kann.

Die Druckqualität:

Die Druckqualität ist für die meisten Anwender vollkommen ausreichend und hier beim Testgerät absolut überzeugend, selbst bei näherer Betrachtung. Zwischen der kleinsten Layerhöhe 0,1 mm und 0,2 mm wurden keine optisch sichtbaren Verbesserungen mehr festgestellt, so dass man zumindest bei nicht zu fragilen Objekten die Einstellung 0,2 mm als Optimum für hohe Qualität bei ausreichender Geschwindigkeit nutzen kann. Apropos Geschwindigkeit: Nutzt man die mitgelieferte Software, so ist selbst bei der höchsten Geschwindigkeitsstufe der Drucker nicht aus dem Tritt zu bringen. Sichtbare Einbußen gab es auch bei der höchsten Geschwindigkeitsstufe nicht. Auf der Schulnotenskala ist die Druckqualität selbst bei extremen Einstellungen nie schlechter als eine gute 2 und immer vorzeigbar. Allerdings sind selbst bei langsamer Fahrt und niedrigster Layerhöhe die Schichten Sichtbar und fühlbar. Dies könnte jedoch an den fehlenden Riemenspannern für die X und Y Achse liegen, gelegentliche Artefakte bei Bohrungen deuten darauf hin, dass die Riemen zu schwach gespannt sind. Hier gibt es aber ebenfalls bereits Upgradeteile bei thingiverse, die man sich ausdrucken und gegen die Originalteile tauschen kann, wenn man es denn braucht.
Druckfehler und Artefakte
Teil1: 
Fanduct
Wandstärke <1 mm
Material ABS Pink von 4Prints

Leichte Probleme auf einer Seite bei 0.3 mm Layerhöhe

In 0.1mm ist wieder alles ok

Gedruckt wurde übrigens auf ABS Juice und mit einem Raft. Der untere "wüste" Teil muss also noch entfernt werden.
Teil2: 
Kossel Alt 20x20 Bodenecke 
Material ABS Pink von 4Prints

Delamination bei 0,2mm Layerhöhe. Leichtes Warping. Resonanzschwingung nach den Durchbrüchen in Form einer Nut. Bauteil ist allerdings relativ groß.

Perimeterfehler. Der Infill erreicht nicht den Perimeter. Daher bilden sich Spalten an manchen Stellen und in bestimmten Richtungen. Hier war es die Y Richtung, was für einen losen Antrieb spricht.
Teil3: 
GoPro Adapter
Material ABS Schwarz von XYZPrinting
0,1 mm Layerhöhe: Trotzdem sichtbare Schichten. Ansonsten aber sehr maßhaltig.
Die oben gezeigten Druckfehler sollen jedoch nicht abschrecken, die meisten Drucke sind fehlerfrei gewesen. Vielmehr soll gezeigt werden wo die Grenzen des Da Vinci liegen und mit welchen Problemen man rechnen muss. 
Um dem Warping vorzubeugen liefert der Hersteller einen Prittstift mit. Dieser wird vor dem Drucken benutzt um das Druckbett einzustreichen. Das klappt bei kleineren Teilen ganz passabel, ist aber bei längeren, ausladenden Druckobjekten nicht geeignet gegen das Warping. Nach einigen Versuchen wurde auf ABS Juice (Acteon mit etwas ABS) umgeschwenkt. Hier kam es zu keinerlei Warping mehr und die Unterseite wurde schön glatt.
Der Da Vinci fährt übrigens erst die Perimeter ab und DANN den Infill. Ich mache das bei RepRap Druckern im Repetier Host immer umgekehrt und bekomme so eine bessere äussere Oberfläche. Evtl. ist dies auch ein Grund dafür, warum bei jeder beliebigen Layerhöhe die Ausdrucke sichtbare Schichten aufweisen. Hier kann aber nur weiteres Abtauchen in die Materie Klarheit schaffen bzw. der EInsatz eines externen Slicers mit vollem Umfang. So ein Projekt gibt es übrigens und zwar unter: 
http://voltivo.com/forum/davinci-software/224-xyzware-open-mod

Allerdings ist es ein Stop and Go Projekt, da die Softwareupdates des Da Vinci Druckers die Funktion eines extrenen Slicers manchmal erlauben und manchmal nicht. Man muss sehen wie sich das weiter entwickelt.

Das Filament:

Bei allen Geräten des Herstellers XYZPrinting muss der Anwender vorgefüllte Kassetten – ähnlich den Druckpatronen beim Tintenstrahler - erwerben um drucken zu können. Dies erweckt beim ein oder anderen Ablehnung, da er befürchtet am langen Ende draufzuzahlen. Auch sind nicht alle exotischen Filamente der Welt bei XYZPrinting verfügbar.
Zumindest der letzte Punkt dürfte über die Zeit vom Hersteller oder Drittanbietern in Zukunft behoben werden. Auch ist es möglich, das Kassettensystem zu umgehen, indem man beispielsweise die Kassette einlegt, aber ein anderes Filament in das Hotend einfädelt. Das führt allerdings dazu, dass die volle, unbenutzte Kassette dann irgendwann mal vom Chip als „Leer“ betrachtet wird und nicht weiter verwendbar ist. Aber immerhin: Ohne das Gerät zu verändern ist dieser Hack möglich.
Es gibt auch Resetter, die die Zählchips zurück setzen und eine unbegrenzte Verwendung ermöglichen. Hiervon würde ich jedoch abraten, da der Hersteller durch regelmäßige Updates von Software und Firmware solches Treiben zu unterbinden sucht und man sich im schlimmsten Fall den Drucker blockiert.
So schön wie es ist, im Dunkeln leuchtende oder elastische Filamente zu verarbeiten – wer weiß schon genau was sich darin für Inhaltsstoffe befinden? Ob die Dämpfe schädlich sind oder nicht? Ob die Zusatzstoffe die Druckdüse verstopfen usw. Das Internet ist voll von Postings von Bastlern, die billiges Ramsch Filament von Ebay und Co. verwenden und sich dann beschweren, dass das Ganze nicht funktioniert, das Filament nicht maßhaltig ist usw. Verstehen muss man hier auch den Hersteller, der die Garantie für ein Gerät abgeben muss und nicht für jedes in einer Hinterhofküche zusammen gepanschtes Recycling Filament gerade stehen will. Ich tanke in mein Auto schließlich auch kein ranziges Frittierfett, obwohl es ginge und sogar billiger wäre.
Getestet wurde schwarzes und weißes ABS Filament des Herstellers, sowie pinkfarbenes ABS Filament einen chinesischen No-Name Herstellers. Alle Sorten ließen sich einwandfrei drucken. Die gedruckten Objekte sind von hoher Qualität. Lediglich die Lamination der einzelnen Layer war bei allen Filamenten nicht so perfekt, wie sie hätte sein können. Dies kann aber sicher zukünftig über Firmwareupdates besser gesteuert werden. Die Filamente waren farbecht, Zuführprobleme gab es in 150 Stunden Testdauer nie, auch hat sich die Düse nie zugesetzt, obwohl nach jeweils 25 Betriebsstunden die Aufforderung hierzu erfolgte, ihr aber aus Gründen des Hardcoretests nicht Folge geleistet wurde...

Der 3D Scanner:

Zum 3D Scannen kam es bislang noch nicht allzu häufig, allerdings sollte man von dem Laserscanner keine Wunder der Präzision erwarten. Scanobjekte müssen möglichst weiß, matt und wenig komplex geformt sein um halbwegs vernünftige Ergebnisse erzielen zu können. Die Auflösung gibt der Hersteller mit 0,25 mm an – ein H0 Eisenbahnwaggon kann man mit diesem Scanner nicht in akzeptabler Qualität erfassen. Ein Gegenstand wie ein Teller oder Duplosteine sind hingegen kein Problem. Allerdings ist nach dem Scannen Nacharbeit mittels Software angesagt. Da überlegt man sich dann doch schon mal ob es nicht sinnvoller wäre das Ganze in der CAD neu anzulegen. Trotzdem ist es „ganz nett“ so einen Scanner an Board zu haben, es wäre auch denkbar, dass die Auflösung sich später per Firmwareupgrade oder Hack doch noch verbessern lässt.

Can we hack it? YES we can!

Wer es mag kann den AiO hacken bis zum Gehtnichtmehr. Alle Hardware ist Baumarkt/Conrad Standard und wer mit einem RepRap Basteldrucker umgehen kann, der kann auch hier seine Freude daran haben und alle Komponenten nach Lust und Liebe tunen, umbasteln. Schrittmotoren, Antriebe, Hotend – alles ist von der Stange und kann umgerüstet werden. Wie gesagt nur für dem der es mag. Dafür bekommt man dann aber ein solides, gut gebautes Gerät mit Gehäuse was beim Selberbastelen, rechnet man die Arbeitszeit mit ein, für diesen Preis schlicht nicht möglich ist. Und dann hätte man immer noch ein Bastlergerät, ein Unikat und keinen industriell gefertigten 3D Drucker. Also auch für solche Nerds wie mich die sich gerne mal einen Deltadrucker bauen, kommt Freude auf. ALLES am Da Vinci lässt sich hacken und verändern, das Internet ist voll mit Tricks und Hacks und Umbauten – bitte aber auch immer an die Garantie denken..

Community und Links

Aufgrund des großen Verkaufserfolgs der Da Vinci Drucker in den USA und England haben sich bereits jetzt sehr viele Usergruppen, Foren, Blogs usw. gebildet, die helfen Unzulänglichkeiten des Geräts zu beheben, es zu verbessern oder zu tunen. Hier mal ein paar Beispiele:
thingiverse: Alle möglichen und unmöglichen Ersatzteile für den da Vinci
zum Nachdrucken

Ersatzteile & Tuningteile aus dem 3D Drucker:
http://www.thingiverse.com/Maboo/collections/da-vinci-printers

Da Vinci User Group bei thingiverse:
http://www.thingiverse.com/groups/da-vinci-user/topics

FAZIT:

Der Da Vinci AiO hat bislang rund 200 Betriebsstunden ohne jegliche Störungen absolviert. Er wurde nicht geschont und nicht zu häufig kalibriert, die Düse gereinigt etc. Die gedruckten Objekte reichten von kleinen Bauteilen bis zu ca. 100 x 100 mm Grundfläche. All dies hat er erfolgreich gemeistert. Nie kam es zu Abstürzen, Fehldrucken etc. Der Da Vinci ist nach diesen Erfahrungen ideal für Schulen, Labors, kleine Betriebe und eben auch Privatleute. Der Aufbau ist erheblich robuster als man es für ein chinesisches Produkt erwarten würde und er ist auch erheblich robuster ( in der Handhabung ) als sämtliche RepRap Konstruktionen, die mir bislang begegnet sind.
Der Da Vinci AiO ist ein Topangebot für Einsteiger, aber auch Profis, die bei diesem Preis nichts verkehrt machen können. Der Aufbau des Drucker ist professionell und solide. Kleinere Schwächen lassen sich allesamt durch selbst gedruckte/gebastelte oder kaufbare Upgrades beheben. Die Bedienung ist denkbar einfach, das Druckwerk robust und die Qualität der Drucke stets gut bis sehr gut.
Wer absolute High End Ergebnisse erzielen will ( 0,1 mm Schichtstärke und darunter) sowie keine sichtbaren Layer, muss entweder das Gerät tunen oder sich eben doch eines selber bauen oder für ein Vielfaches kaufen. Für den Kaufpreis liefert der Da Vinci sehr gute Ergebnisse und braucht sich vor wesentlich teureren Druckern nicht zu verstecken.
Das Filamentkassettensystem hat durchaus seine Berechtigung und bietet auch Vorteile. Die Preise für die Kassetten bewegen sich im Rahmen. Das Filament ist durch die Kassette vor Staubauftrag und Feuchtigkeit geschützt. Man weiß, was man da verarbeitet. Und wenn es unbedingt sein muss, kann man es auch umgehen.
Der 3D Scanner ist ein „Nice to have „ Feature. Für dem Aufpreis von rund 200€ sollte man schwach werden, denn wer einen Papierdrucker hat, wird froh sein, wenn er mit dem Gerät auch hin und wieder scannen kann. Wunder sollte man von dem 3D Scanner aber nicht erwarten. Für feinste Strukturen müsste man einen Scanner kaufen der ein Vielfaches des gesamten AiO kostet.
Wer unbedingt sparen will, oder sich sicher ist,d ass er nie einen solchen 3D Scanner benötigt, kann ja zum ansonsten baugleichen Basismodell Da Vinci 1.0 für knapp 600 € greifen.

Selbst bei einem Preis jenseits der 1000€ wäre der Da Vinci AiO ein guter Kauf, so ist er ein echtes solides Schnäppchen, das viel Freude bereitet und wesentlich besser ist als aufgrund des Kampfpreises vermuten würde. Der Da Vinci, ob mit oder ohne Scanner oder Dualhead, ist ein echter Ultimaker Killer zu einem unschlagbaren Preis.
Der AiO hat für mich etwas vom guten alten AMIGA oder C64: Eine preiswerte Basis mit der man bereits von der Stange her sehr gut arbeiten kann und das Bastelpotential für alle die, die mehr aus ihrem Gerät herauskitzeln wollen.

Bezugsquelle (Amazon, Ebay, Omtec): http://t.co/MkEtkWkDzV

Herstellerangaben:
Technische Daten & Systemanforderungen:


Abmessungen (BxHxT): 46.8 x 51 x 55.8 cm
Verpackungsabmessungen: 56 x 59 x 70 cm
Verpackungsbruttogewicht: 60.6 lb / 27,5 kg


Technologie: FFF (Fused Filament Fabrication)
Maximales Produktionsvolumen (BxTxH): 20x20x19cm


Druckmodus: Fein 0,1 mm (100 μm), Standard 0,2 mm (200 μm), Schnell 0,3 mm (300 μm), Ultraschnell 0,4 mm (400 μm)


Druckkopf: Einzeldüse
Düsendurchmesser: 0,4 mm
Filamentdurchmesser: 1,75 mm
Print-Material: ABS/PLA


Display: Paneltyp 2.6" FSTN LCM


Sprache: Englisch, Japanisch, Französisch


Konnektivität: USB 2.0


Scanner Technologie: Spaltlasertriangulation, Dual-Scan-Engine, 2 Megapixel Kamera und Laserdiodenmodul
Scangröße (Ø x H): 15x 15cm
Scangenauigkeit: 0.25 mm (250 μm)
Scan-Auflösung: 0.25 mm (250 μm)
Drehscheibentragkraft: 6.6 lb / 3kg (Max.)


Software: XYZware
Dateitypen: STL, XYZ-Format(.3w)


Unterstützte Betriebssysteme:
Windows XP (.Net 4.0 erforderlich), Windows 7 und aktueller ( Für PC)
Mac OS X 10.7, 10.8, 10.9, 64 Bit ( Für Mac)
Hinweis: VGA-Standardtreiber im Betriebssystem sowie Grafikkarten, die OpenGL 2.1 nicht unterstützen, können zu unvorhersehbaren Fehlern bei XYZware führen.


Scan-Software: XYZscan
Dateitypen: .stl , .das Format


Unterstützte Betriebssysteme:
Windows XP (.Net 4.0 erforderlich), Windows 7 und aktueller ( Für PC)
Mac OSX 10.8, 10.9 64-bit ( Für Mac)


Hardware
Hardwareanforderungen (Für PC / MAC)
X86-kompatible (32/64 Bit) PCs mit 4 GB+ DRAM (für PC)

X86-kompatible (64 Bit) Macs mit 4 GB+ DRAM (für Mac)